Whistleblowing und Hexenjagd

"Wer nichts zu verbergen hat, hat nichts zu befürchten." eine Aussage welche man oft im Zusammenhang von Überwachungssystemen immer wieder hört. Es sollte also nichts weiter passieren. Doch wer überwacht die Überwacher? Gelegentlich packt diese selbst das schlechte Gewissen und sie fühlen sich genötigt mit Details an die Öffentlichkeit zu gehen. Die Folgen: Der Verlust der eigenen Freiheit, schwere diplomatische Krisen und peinliche Enthüllungen.

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Von Heuchlern und Gutgläubigen

Wenn jemand seine eigene Freiheit opfert, um die Informationsfreiheit Vieler zu gewährleisten, wie dies Edward Snowden jüngst gemacht hat, dann sollte gerade die "westliche Welt" darüber jubeln. Doch die verhält sich nur all zu heuchlerisch. 

Man wolle im Interesse der Bürger die Sicherheit gewährleisten. Dem braven Bürger passiert ja nichts.

Dass unsere Nachrichten, Emails und SMS auf Schlüsselwörter gescannt werden, hat man schon öfters gehört und geahnt. Jetzt ist nichts ja nichts anderes passiert, als die Vermutung zu bestätigen. Könnte man meinen.

Man sei empört darüber, dass die USA soetwas machen, heißt es. Doch im Zweifesfall wird man dann doch zum süßen Schoßhündchen der Weltmacht. "Bloß nicht anecken" lautet die Devise.

Wie ein Mann die Staaten brüskiert

Auf der Flucht vor den USA hielt sich Snowden kurz in Hong Kong auf um über Russland nach Süd Amerika zu kommen. Doch soweit kam es nicht, die USA erklärten seinen Reisepass für ungültig und nun hängt der Mann im Transitbereich des Flughafens in Moskau fest.

Peinlicher könnte es kaum werden, doch es reichte mittlerweile ein Gerücht, dass der bolivanische Präsident Evo Morales am Heimflug von Russland plötzlich die Weitreise verwehrt wird.
Das Gerücht: Edward Snowden könnte an Board sein (obwohl das Flugzeug des Präsidenten von einem ganz anderen Flughafen gestartet ist)!

Frankreich, Spanien, Italien und Portugal haben entweder auf Zuruf der USA oder vorauseilendem Gehorsam mal eben schnell das Völkerrecht gebrochen und tatsächlich einen Staatspräsidenten vom Himmel geholt. 

Mit der unfreiwilligen Landung des bolivanischen Präsidenten in Wien hat Snowden der Welt gezeigt, wie es um ihre eigene Freiheit steht.

Umgang in Österreich

Und Österreich? Nun es hat sich zumindest freundlich gegenüber den kurzfristig gestrandeten Evo Morales gezeigt. Sowohl Bundespräsident und Außenminister haben sich mit dem Bolivaner getroffen.

Hiesige Oppostionsparteien wie die Grünen versuchen mit Snowden politisches Kleingeld zu wechseln und mit populistischen Aussagen Stimmung zu machen (wie partei-poltischen Petitionen oder Asylangeboten jenseits der geletenden Gesetzesgrundlage). Ähnlich populistisch auch die FPÖ. Beschämend, mehr kann man dazu nicht sagen.

Resümee

Man könnte behaupten, dass ich mich ein wenig mit dem 30 jährigen, Brille tragenden Informatiker welcher für eines Bundesbehörde gearbeitet hat, identifiziere und daher die Dinge nicht ganz objektiv betrachte. Eine Behauptung die wohl schwer zu entkräten ist. 

Objektiv betrachten kann man aber die Geschehnisse der letzten Tage. Die sprechen meiner Meinung nach für sich.

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